Blog-Layout

Silber für Gabriel Odor und Bronze für Vanessa Herzog am EM-Schlusstag

Eisschnelllauf-EM in Heerenveen

Mit drei Medaillen beendet das österreichische Team die Eisschnelllauf-Einzelstreckeneuropameisterschaften in Heerenveen. Zu der am Samstag errungenen Bronzemedaille von Vanessa Herzog über 500 Meter gesellten sich eine weitere Bronzemedaille durch die 28-Jährige über 1.000 Meter, sowie eine Silberne durch Gabriel Odor im Massenstart hinzu.

Der 23-Jährige errang seine erste EM-Medaille, für Herzog ist es insgesamt schon die achte, die sechste im Format der Einzelstrecke. „Es war ein geniales Rennen in der vollen Halle. Ich habe mich voll auf den Schlusssprint konzentriert und heute ist das zum ersten Mal so aufgegangen“, strahlte Odor, der hinter dem belgischen Olympiasieger Bart Swings Zweiter im Massenstart nach 16 Runden wurde.

Nicht einmal der Sturz des Mitfavoriten Bart Hoolwerf aus den Niederlanden direkt vor ihm, noch ein langer Sprint konnten ihn aus der Bahn werfen. In der letzten Runde nützte der junge Tiroler jegliche Lücke im Feld und fuhr sich von Platz sieben noch auf den zweiten Rang nach vorne. „Ich habe mich im Training auf die Kurven konzentriert, um einen etwas engeren Radius fahren zu können und dadurch einen kürzeren Sprintweg zu haben. Dadurch konnte ich mich am Ende gut vorkämpfen“, erklärte er.

Die Siegerehrung im Infield des mit 12.500 Zuschauern ausverkauften Thialf-Eisstadions genoss Odor dann in vollen Zügen: „Jeder Eisschnellläufer träumt von so einer Medaille und dann noch hier, im Mekka des Eisschnelllaufes eine zu gewinnen, das löst große Emotionen aus.“ Einmal wurde er in seiner Spezialdisziplin sogar schon Junioren-Weltmeister, bei den Olympischen Spielen in Peking wurde er Zehnter vor zwei Jahren. „Das Verständnis für das Rennen liegt mir einfach gut, wenn du zum richtigen Zeitpunkt zu attackieren oder agieren musst. Endlich konnte ich meine Leistungen aus den Juniorenjahren bestätigen“, freute er sich abschließend. Zuvor wurde er über 1.500 Meter Zwölfter.

Nicht einmal 24 Stunden nach der Bronzemedaille über 500 Meter nahm Herzog ihre zweite Medaille über 1.000 Meter entgegen. Erneut waren es mit Jutta Leerdam und Antoinette Rijpma-De Jong zwei Niederländerinnen, die vor ihr landeten, aber die Freude bei der 28-Jährigen war groß, da sie vor allem über diese Distanz von keinem Medaillengewinn ausging: „Am Tausender hatte ich so gar nicht damit gerechnet. Ich wusste von den 500, dass ich eine gute Runde habe, aber die zweite war bislang nicht so gut. Dafür habe ich viel trainiert, ein neues Programm mit dem Olympiazentrum Kärnten ausgearbeitet, um das Laktak besser zu verarbeiten“, erklärte Österreichs Sportlerin des Jahres von 2019.

Dass die Bronzemedaille wohl der einzige Platz am Podium war, der in ihrer Reichweite lag, dessen war sich Herzog aber vor dem Wettkampf sicher. „Ich wusste, dass Jutta und Antoinette in einer eigenen Liga fahren. Aber die dritte Niederländerin könnte ich schlagen, auch wenn bislang die 1:15 Minuten noch nicht gefallen sind bei mir. Ich bin froh, dass es geklappt hat. Diese sehr positive EM gibt mir viel Selbstvertrauen für den Rest der Saison“, blickte sie voraus. Denn noch warten mit den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften in Calgary als auch mit den Mehrkampf-Weltmeisterschaften im Sprint in Inzell noch zwei weitere große Highlights auf die in Kärnten lebende Tirolerin.

Rang 18 gab es für Ignaz Gschwentner über 500 Meter. Zum zweiten Mal stand der junge Tiroler und aktuelle Rekordhalter über diese Distanz bei den Europameisterschaften am Start, erstmals aber im ausverkauften Thialf, nachdem während der Corona-Jahre die Halle zuschauerleer bleiben musste: „Es war ein grandioses Erlebnis, erstmals im vollen Thialf zu fahren. Der Start war gut, aber die beiden Kurven haben nicht so gehalten. Von dem her kann ich ganz zufrieden sein“, so Gschwentner.

Pech bei ihrem EM-Debüt hatte Anna Molnar im Massenstart der Frauen. Die junge Studentin aus Innsbruck attackierte früh. Genau zu dem Zeitpunkt, als sie sich ins Feld zurückfallen ließ, kurz nachdem sie den zweiten Rang beim Punktesprint eroberte, folgte der Angriff der späteren Europameisterin Marijke Groenewoud aus den Niederlanden. Dabei wurde Molnar aus dem Feld gespült und beendete ihre Premiere auf Rang 16. „Ich kam nicht mehr in den Windschatten des Feldes. Sonst wäre es sogar ein Top Ten geworden. Es war schön vor dieser Kulisse zu laufen, aber noch schöner wäre ein besseres Ergebnis gewesen“, resümierte sie.

Mit drei Medaillen für das rot-weiß-rote Team waren die Einzelstreckeneuropameisterschaften für Österreich so erfolgreich wie zuletzt 2018 in Kolomna, als Vanessa Herzog einen kompletten Medaillensatz in den Disziplinen 500 Meter, 1.000 Meter und im Massenstart eroberte.

Ergebnisse (Sonntag):
Massenstart Männer:

1. Bart Swings (BEL)
2. Gabriel Odor (AUT)
3. Allan Dahl Johansson (NOR)

1.000 Meter Frauen:
1. Jutta Leerdam (NED) 1:14.45 Minuten
2. Antoinette Rijpma-De Jong (NED) 1:15.04 (+ 0.59)
3. Vanessa Herzog (AUT) 1:15.74 (+ 1.29)

1.500 Meter Männer:

1. Peder Kongshaug (NOR) 1:44.25 Minuten
2. Kjeld Nuis (NED) 1:44.34 (+ 0.09)
3. Patrick Roest (NED) 1:44.40 (+ 0.15)
12. Gabriel Odor (AUT) 1:46.54 (+ 2.29)

500 Meter Männer:
1. Jenning De Boo (NED) 34.48 Sekunden
2. Marten Liiv (EST) 34.78 (+ 0.30)
3. Marek Kanla (POL) 34.86 (+ 0.38)
18. Ignaz Gschwentner (AUT) 36.08 (+ 1.60)

Massenstart Frauen:

1. Marijke Groenewoud (NED)
2. Irene Schouten (NED)
3. Francesca Lollobrigida (ITA)
16. Anna Molnar (AUT)
von Peter Maurer 17 März, 2024
An die starken Ergebnisse, Platz zwölf für Tobias Wolf über 1.500 Meter und Rang 14 für Nicolas Andermann über 500 Meter, konnte das rot-weiß-rote Duo am Schlusstag nicht ganz anknüpfen und landete über 1.000 Meter auf den Plätzen 23 und 29. Nur äußerst knapp verpasste Andermann den Sprung in das Finalfeld, nachdem er das Finale der Hoffnungsrunde als Zweiter hinter dem Südkoreaner Kim Gun Woo beendete. Dieser schaffte sogar noch den Sprung in das B-Finale.
von Peter Maurer 16 März, 2024
Den Einzug in die Finalrunde hatten sich Tobias Wolf und Nicolas Andermann für die Short Track Weltmeisterschaften in Rotterdam vorgenommen und sowohl der junge Steirer als auch der Wiener schafften am Ende ein Resultat in den Top 15 über 1.500 und 500 Meter. Wolf unterbot dabei sogar sein bestes Weltcupergebnis, einen 14. Rang in Dresden und qualifizierte sich für das B-Finale über 1.500 Meter.
von Peter Maurer 15 März, 2024
Mit dem Ziel direkt in die Finalrunden einzuziehen, gingen Nicolas Andermann und Tobias Wolf in den ersten Tag der Weltmeisterschaften in der Olympiasportart Short Track. Denn zur Eröffnung standen über alle drei Distanzen die ersten Runden am Programm und die beiden Österreicher schlugen sich wacker. So gelang Wolf über 1.500 Meter der Einzug in die Finalrunde, was bedeutet, dass der junge Steirer das Halbfinale erreichte und somit am Samstagnachmittag um ein Top 20 kämpft. Das gilt ebenfalls für seinen Wiener Teamkollegen, der über 500 Meter das gleiche schaffte und dort im Viertelfinale steht.
von Peter Maurer 13 März, 2024
In Rotterdam, genauer gesagt in der Multifunktionsarena Ahoy, finden von 15. – 17. März die Weltmeisterschaften in der Olympiasportart Short Track statt. Mit dem Wiener Nicolas Andermann und dem Steirer Tobias Wolf sind zwei Österreicher mit dabei, die sich beide das Ziel gesetzt haben, in die Hauptrunden einzuziehen.
von Peter Maurer 10 März, 2024
Zum allerersten Mal in seiner Karriere nahm Gabriel Odor an den Allround-Weltmeisterschaften teil. Der junge Tiroler debütierte in Inzell bei einem der ältesten Wettbewerbe im Eisschnelllauf, der seit 1893 in dieser Form des Vierkampfes ausgetragen wird. Da sich nach dem aktuellen Reglement nur mehr die besten acht Athleten für die abschließenden 10.000 Meter qualifizieren, war für den Österreicher nach den 1.500 Metern Schluss.
von Peter Maurer 10 März, 2024
Das Vikingrace in den Niederlanden ist eines der, wenn nicht das größte Nachwuchsrennen der Welt. Jährlich treffen dort die besten Athletinnen und Athleten zwischen 10 und 16 Jahren aufeinander. Schon das aktuelle Weltcupteam rund um Vanessa Herzog, Gabriel Odor oder Ignaz Gschwentner verdiente sich dort seine ersten Sporen.
von Peter Maurer 09 März, 2024
Nach zwei der vier Bewerbe der Allround-Weltmeisterschaften im bayerischen Inzell liegt Gabriel Odor auf Rang 17. Der junge Tiroler begann mit einer persönlichen Bestleistung und zeigte einen für ihn sehr ansprechenden Lauf über 5.000 Meter. Damit fehlen ihm nicht viel auf die Top 15.
von Peter Maurer 08 März, 2024
Eine Wiederholung ihrer Bronzemedaille vor zwei Jahren hatte Vanessa Herzog schon vor den Titelkämpfen im Sprintvierkampf im bayerischen Inzell ausgeschlossen. Einen Platz unter den besten fünf hatte Österreichs Aushängeschild im Eisschnelllauf angepeilt und nach den vier Bewerben wurde es auch genau jener fünfte Platz.
von Peter Maurer 07 März, 2024
Die Vierkampf-Weltmeisterschaften bilden den Saisonabschluss für das heimische Eisschnelllaufteam. Zum Auftakt der viertägigen Veranstaltung absolvierten die Sprintspezialistinnen und Sprintspezialisten ihren ersten Tag, bei dem die 500 und 1.000 Meter am Programm standen. Vanessa Herzog liegt zur Halbzeit auf Rang sechs, bei den Männern belegt Debütant Ignaz Gschwentner Platz 24.
von Peter Maurer 04 März, 2024
Das finale Highlight der Eisschnelllaufsaison warten für Österreichs Team auf einer Bahn, die ihnen mehr als vertraut ist. Denn im bayerischen Inzell finden am kommenden Wochenende von Donnerstag bis Sonntag die kombinierten Sprint- als auch Allround-Weltmeisterschaften statt. Und die Max-Aicher-Arena ist wie eine zweite Heimat, haben Vanessa Herzog, Gabriel Odor und Ignaz Gschwentner schon zahlreiche Monate in der überdachten Halle trainiert in ihrer Karriere.
Weitere Beiträge
Share by: